AGM-65 Maverick


F-16C beim Abschuss einer AGM-65D über der Utah Test and Training Range .

Geschichte

Dieser Flugkörper ist der Älteste im Bestand der USAF. Er entstand aus der AGM-12 Bullpup und der HVAR (High Velocity Artillery Rocket). Der Nachteil der AGM-12 war eindeutig die Lenkung; das Flugzeug musste während der gesamten Flugdauer der Rakete in gleichbleibender Höhe auf das Ziel zufliegen. Aus diesem Grund wurde 1965 von der USAF ein Programm zur Entwicklung eines Nachfolgers ins Leben gerufen. Es folge ein drei Jahre dauernder Wettbewerb zwischen Rockwell und Hughes Missile Systems, den Hughes 1968 gewann. Die Entwicklung dauerte bis 1972 und verlief ohne Probleme, so dass der Flugkörper 1972 als AGM-65A bei den Streitkräften eingeführt werden konnte.
Die ersten Starts in Kampfsituationen fanden 1972 in Vietnam und 1973 im Yom-Kippur Krieg statt. Die Umgebungsbedingungen an beiden Schauplätzen waren für die TV-Sucher des A-Modells ideal (klare Luft, guter Kontrast). In Europa jedoch, bedingt durch andere Wetterverhältnisse, waren die Ergebnisse weniger gut, was zur AGM-65B mit einem kleineren Suchfenster führte, wobei jedoch die Auflösung erhöht wurde. Im Moment werden die TV-gelenkten Versionen der Maverick mit einer neuen 480 x 480 Pixel CCD Kamera ausgerüstet, was die Aufschaltentfernung verdreifachen soll. Ende der 70er Jahre baute Rockwell eine lasergeführte Version unter der Bezeichnung AGM-65C. Die Air Force entschied sich aber nicht für das Modell, jedoch wurde diese Version vom Marine Corps als AGM-65E eingeführt. 1983 kam die AGM-65D zur Produktfamilie hinzu. Sie war eigentlich nichts weiter als eine AGM-65B mit IIR-Suchkopf. Dieses Modell wurde schnell sehr beliebt, vor allem bei den A-10 Crews, die herausfanden, dass man eine Maverick auch als Nachtsichtgerät verwenden konnte. Eine Weiterentwicklung des D-Modells ist das heute weitgehend verwendete G-Modell bei dem man die Druckluft-Stellmotoren der Steuerflächen verbesserte und einen digitalen Autopiloten einbaute. Zusätzlich verfügt das Modell über einen Schiffsverfolgungs-Zielpunkt-Beeinflussungs-Modus (Ship-Track-Aimpoint Biasping-Mode), der es dem Operator oder WSO ermöglicht, einen bestimmten Punkt festzulegen, den der Flugkörper treffen soll. Das erhöht natürlich die Chance auf einen Wassereinbruch bei einem Schiff ganz erheblich.
Diese Version wurde nach Beendigung der Produktion des E-Modells 1985 auch von der Navy und dem Marine Corps als AGM-65F eingeführt. Derzeit läuft ein Beschaffungs-/Upgradeprogramm auf die AGM-65K. Ursprünglich wollte die Air Force AGM-65B in AGM-65H aufrüsten lassen, aber das Upgrade des G-Modells ist billiger und effektiver, da diese einen größeren Sprengkopf haben. In dem Programm ist vorgesehen, dass Raytheon einen Teil der 5.300 nach dem Golfkrieg gekauften Raketen zurückkauft und mit einem neuen TV-Sucher mit einer CCD-Kamera ausstattet - alte Raketen werden also "recycled" um Kosten zu sparen. Auch etwa 7.000 AGM-65A werden von Raytheon zurückgekauft, demontiert und die Teile wiederverwendet, nur der Sprengkopf wird von der Regierung kostenfrei entsorgt. Dadurch fließen 2,1 Millionen US$ in den Militärhaushalt.

Bezeichnung des Flugkörpers: AGM-65A/B AGM-65D/G AGM-65E/F
Typ: Luft-Boden Rakete
Hersteller: Hughes Aircraft Co. / Raytheon Co.
Indienststellung: 1972 1983/89 späte 70er Jahre
Antrieb: Thiokol SR109-TC-1-481/TX-481, G-Version: TX-633
Steuerung: Flügel / Flossen
Höchstgeschwindigkeit (km/h): 1.150
Reichweite (km): 27 (effektiv 16)
Startgewicht (kg): 207,9 218,25/301,5 286/301,5
Länge (m): 2,49
Durchmesser (cm): 30,48
Spannweite (cm): 71,12
Gewicht des Sprengkopfs (kg): 56,25 56,25/135 135
Zielsuchsystem: Elektro/Optisch IIR Laser/IIR
Zünder: Aufschlag FMU-135/B
Produktionszahlen: 12.559 23.689 4.115

 
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 05.06. 2016