8,8-cm-FlaK 18/36/37
8,8-cm-FlaK 18/36/37 | |
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Flak-Batterie in Feuerstellung | |
Kenngröße | Daten |
Herstellerland | Deutsches Reich |
Hersteller/Entwickler | Krupp, Essen |
Entwicklungsjahr: | 1920er Jahre |
Produktionszeit: | 1933 bis 1945 |
Stückzahl: | 20 754 |
Modellvarianten: | FlaK 18, 36, 37 |
Waffenkategorie: | Flugabwehrkanone |
Tchnische Daten | |
Kaliber | 88 mm |
Länge in Feuerstellung | 7.620 mm |
Breite | 2.305 mm |
Höhe | 2.418 mm |
Rohrlänge | 4.930 mm (L/56) |
Kaliber | 88 mm |
Masse in Feuerstellung | 5.000 kg |
Masse in Transportstellung | 7.400 kg (inkl. Sd.Anh. 201 und Schutzschild) |
Rohrerhöhung | −3° bis +85° |
Schwenkbereich | 360° |
Mündungsgeschwindigkeit | 820 m/s (Sprenggranate) |
795 m/s (Panzergranate) | |
Geschossmasse | ca. 9,4 kg |
maximale Schussweite | 14.860 m |
maximale Schusshöhe | 10.600 m |
prakt. Feuergeschwindigkeit | 15–20 Schuss/min |
Die 8,8-cm-FlaK 18/36/37, auch Acht-Acht oder Acht-Achter genannt, war eine vorwiegend im Zweiten Weltkrieg gebaute und eingesetzte deutsche Flugabwehrkanone, die auch häufig gegen Bodenziele zum Einsatz kam.
Die Entwicklung der Waffe geht auf den Ersten Weltkrieg zurück, als die damaligen bodengestützten Waffen gegen die immer höher fliegenden Flugzeuge kaum mehr etwas ausrichten konnten. Aus der Marinewaffe 8,8 cm SK L/45, wurde von Krupp die 8,8-cm-Flak 16 (auch als 8,8 cm K.Zugflak L/45 bezeichnet) entwickelt. Diese Waffe kam kriegsbedingt nur noch in kleinen Zahlen zum Einsatz.
Durch den Versailler Vertrag war dem Deutschen Reich die Entwicklung und Produktion zahlreicher Waffenarten – darunter auch schwere Artillerie – verboten. Die Krupp AG entsandte – nach dem Erwerb von Anteilen an Bofors Ende der 1920er Jahre – eine Gruppe von Ingenieuren nach Schweden um diese Waffe weiterzuentwickeln. Dort entstand zunächst eine neue Kanone vom Kaliber 75 Millimeter, die später auf 88 Millimeter vergrößert wurde. Ab 1933 wurde dieses Modell als FlaK 18 in Essen in Serie produziert. Weitere Hersteller waren die Krupp-Tochter Grusonwerk in Magdeburg-Buckau, Hering (Neustadt in Sachsen), Gebrüder Böhler (Kapfenberg), Voith (Heidenheim/Brenz), Werleim & Co (Wien), die Škoda-Werke in Pilsen und Dubnica, MAN (Augsburg) sowie die Berlin-Erfurter Maschinenfabrik.
Erstmals eingesetzt wurde die Waffe im Spanischen Bürgerkrieg. Dort wurde sie auch erstmals in der Rolle einer Panzerabwehrkanone getestet, und es wurden hier bereits
die Vor- und Nachteile der 8,8-cm-Flak in der Rolle als Panzerabwehrwaffe sichtbar. Die Erfahrungen führten zur Einführung eines zweiteiligen Geschützrohres
und einer robusteren Zugmaschine.
Im Zweiten Weltkrieg war sie an praktisch allen Fronten im Einsatz, wobei eine Batterie für gewöhnlich vier Geschütze umfasste.
Der Höchststand an einsatzbereiten 8,8-cm-FlaK 18/36/37 wurde im August 1944 mit 10.704 Stück erreicht.
Allein im Oktober 1944 wurden mit diesen Geschützen mehr als 3,1 Millionen Granaten verschossen. Wie wichtig die Waffe war, verdeutlicht auch die Tatsache,
dass ein Drittel aller in diesem Jahr in Deutschland hergestellten Kanonenrohre für die Acht-Acht bestimmt war.
Flak-Einheiten mit der 8,8-cm-Flak in den Ausführungen 18, 36 und 37 waren das Rückgrat der
Luftverteidigung im Bombenkrieg, den die Alliierten gegen deutsche
Städte, Industrie und Infrastruktur führten. Mit Ausnahme von Marinestandorten waren die 8,8-Batterien organisatorisch Teil der Luftwaffe.
Die 8,8 bewährte sich bis zum Kriegsende in mittleren Höhen. Auch wenn der Strom der Bomber nicht aufgehalten wurde, verloren die Alliierten insgesamt
über 100.000 Soldaten im Bomberkrieg.
Gegen Ende des Krieges wurden in großem Umfang zur Bedienung der FlaK ältere Jugendliche eingesetzt, die sogenannten Flakhelfer. Im Dezember 1942 standen hierfür beispielsweise 68.522 Schüler zur Verfügung. Insgesamt wirkten über 200.000 Schüler und Lehrlinge im Flakdienst mit.
Basierend auf einem Artikel in: Wikipedia.de Seite zurück© biancahoegel.de
Datum der letzten Änderung: Jena, den: 13.05. 2018