Sir George Gabriel Stokes, 1. Baronet

irischer Mathematiker und Physiker

geboren: 13. August 1819 in Skreen, County Sligo
gestorben: 1. Februar 1903 in Cambridge

1851 Mitglied und 1854 auch Sekretär der Royal Society
zwischen 1885 und 1890 war Stokes deren Präsident
1874 American Academy of Arts and Sciences
1889 zum Baronet ernannt
1899 auswärtiges Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften

1832 verließ er Skreen und besuchte drei Jahre die Schule von Rev. R.H. Wall’s school in der Hume Street in Dublin.
Im Jahre 1835, im Alter von 16 Jahren, zog George Stokes nach England und trat in das Bristol College in Bristol ein. Die zwei Jahre, die Stokes an diesem College verbrachte, waren die wichtigsten für die Vorbereitung für sein Studium in Cambridge.

Stokes studierte ab 1837 im Pembroke College an der Universität Cambridge. Im zweiten Studienjahr nahm er am Unterricht von William Hopkins teil, der ehrgeizige Mathematikstudenten darauf vorbereitete, möglichst die Position des besten Absolventen des jeweiligen Jahrgangs einzunehmen (Senior Wrangler). In dieser spezialisierten Form der Nachhilfe war Hopkins ausnehmend erfolgreich und erhielt den Ehrentitel des Senior Wrangler Maker. Das gelang ihm auch bei Stokes, der 1841 graduierte.
Es war William Hopkins, der Stokes geraten hatte, sich der Forschung in der Hydrodynamik zu widmen, und in der Tat war dies der Bereich, in dem Stokes zu arbeiten begann. Neben Hopkins Rat wurde Stokes auch durch die jüngsten Arbeiten von George Green dazu inspiriert.

Stokes veröffentlichte 1842 und 1843 Arbeiten über die Bewegung der inkompressiblen Fluide, insbesondere über die stetige Bewegung der inkompressiblen Flüssigkeiten im Jahre 1842. Nach Abschluss dieses Forschungsprojekts entdeckte er, dass Jean Marie Constant Duhamel (1797–1872) bereits ähnliche Ergebnisse erhalten hatte. Weil Duhamel jedoch über die Verteilung der Wärme in Festkörpern gearbeitet hatte, entschied Stokes, dass seine Ergebnisse in einer anderen Situation hinreichend für eine Veröffentlichung zu rechtfertigen waren.
Nicht viel anders erging es ihm mit seinen Untersuchungen, in denen er die innere Reibung in bewegten Flüssigkeiten erforschte. Nachdem er die richtigen Bewegungsgleichungen ableitete, musste Stokes entdecken, dass er wieder nicht der erste war, der die Gleichungen erhalten hatte, da Claude Louis Navier (1785–1836), Siméon Denis Poisson (1781–1840) und Adhémar Jean Claude Barré de Saint-Venant (1797–1886) zu ähnlichen Ergebnissen gekommen waren. Wieder entschied Stokes, dass seine Ergebnisse unter anderen Voraussetzungen erzielt worden waren und er veröffentlichte 1845 On the theories of the internal friction of fluids in motion.

1849 wurde Stokes zum Lucasischen Professor der Mathematik ernannt.

1854 äußerte Stokes die Vermutung, dass die Fraunhofer-Linien (er entdeckte schwarze Linien im Farbspektrum) von Atomen in den äußeren Schichten der Sonne verursacht werden könnten, welche bestimmte Wellenlängen absorbieren.
Stokes arbeitete auf dem Gebiet der reinen Mathematik sowie der mathematischen und experimentellen Physik. Seine theoretischen Untersuchungen beschäftigten sich hauptsächlich mit der Hydrodynamik, der Theorie der Ausbreitung elektromagnetischer Wellen und der Theorie der Schallausbreitung. Seine Experimente hatten vorwiegend mit den Erscheinungen des Lichts zu tun.
Eine wichtige Arbeit von Stokes behandelt die Fluoreszenz (dieser Name stammte von Stokes), deren Natur er als erster erkannte.

Er verstarb am 1. Februar 1903 und wurde vier Tage später auf dem Mill Road cemetery, Cambridge, begraben.

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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 26.05. 2021