Website durchsuchen

Warenfetisch

Mit Warenfetisch bezeichnet Karl Marx in seinem Hauptwerk "Das Kapital" (1867) die Tatsache, daß in der kapitalistischen Warenproduktion die gesellschaftlichen Beziehungen als Natureigenschaft der Ware zutage treten und eine nicht begreifbare Gewalt über die Menschen erlangt.

Der Begriff des Warenfetisch wird im Eröffnungskapitel des Kapitals unter der Überschrift Der Fetischcharakter der Ware und sein Geheimnis eingeführt.

Die Ware ist ein Gebrauchswert besonderer Art. Sie ist Gebrauchswert für andere, aber Nicht-Gebrauchswert für ihren Produzenten. Erst wenn sie von anderen als Gebrauchswert annerkannt und nicht nur anerkannt sondern auch tatsächlich gekauft wird, erweist sie sich als das , was sie für ihren Produzenten ist; nicht Gebrauchswert, sondern Tauschwert.

Geschieht dies nicht, dann hat ihr Produzent sie vergeblich - buchstäblich umsonst - produziert, erhält er die von ihm bei der Produktion verausgabte Arbeit nicht als gesellschaftlich notwendige Arbeit bestätigt, bekommt er sie im Austausch nicht ersetzt, kann er sein Produkt nicht gegen andere für ihn notwendige Gebrauchswerte austauschen.

Die privaten Warenproduzenten treten im Rahmen des gesellschaftlichen Reproduktionsprozesses erst über den Warenaustausch, auf dem Markt, in gesellschaftliche Beziehungen zueinander.
Die entscheidende Frage ist hierbei die Anerkennung der von ihnen privat verausgabten Arbeit als gesellschaftlich Arbeit.

An der Oberfläche erscheint diese Gleichsetzung der Arbeit als Gleichsetzung der Waren. Die Waren vermitteln somit die gesellschaftlichen Beziehungen zwischen den durch das Privateigentum voneinander isolierten Warenproduzenten und erhalten dadurch ene besondere gesellschaftliche Rolle.


 
Seitenende
Seite zurück
© biancahoegel.de 
Datum der letzten Änderung:  Jena, den : 23.11.2012