Schlupfvariable
Schlupfvariablen (engl. slack variables), auch Überschussvariablen genannt, sind mathematische Variablen, die für die Lösung eines Problems eingeführt werden, deren Wert aber nicht von Interesse ist. Die zusätzlichen Schlupfvariablen sollen ein Problem auf ein einfacheres Problem zurückführen.
Anwendungen
Bei der linearen
Optimierung führt man Schlupfvariablen ein, um Ungleichungsnebenbedingungen
in Gleichungsnebenbedingungen umzuwandeln. Dies beruht auf der Idee, dass die
Ungleichung
erfüllt ist, wenn die Gleichung
für eine beliebige Zahl
gilt.
Lagrange-Multiplikatoren werden eingesetzt, um Optimierungsprobleme mit Nebenbedingungen in Optimierungsprobleme ohne Nebenbedingungen zu überführen.
Bei Support Vector Machines bilden Schlupfvariablen sogenannte Fehlerterme, das heißt, sie erlauben Fehlentscheidungen, bestrafen diese aber gleichzeitig.
Beispiel
Wir Betrachten das Ungleichungssystem
Wir führen die Schlupfvariablen
ein, um die Ungleichungen in Gleichungen umzuwandeln. Dann folgt
Gerade in der linearen Optimierung findet man dafür oftmals die folgende Matrixschreibweise:
Das Einführen der Schlupfvariablen führt hier zum Anfügen einer Einheitsmatrix passender Dimension hinter die Koeffizientenmatrix.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 07.12. 2018