Modus (Statistik)

Der Modus, auch Modalwert genannt, ist ein Lageparameter in der deskriptiven Statistik. Er ist definiert als der häufigste Wert, der in der Stichprobe vorkommt. Werden beispielsweise Klausurnoten einer Schulklasse erhoben, so ist der Modus diejenige Note oder diejenigen Noten, die am häufigsten vergeben wurden.

Im Gegensatz zu anderen Lagemaßen hat der Modus den Vorteil, dass er immer existiert. Er ist jedoch im Allgemeinen nicht eindeutig.

Definition

Jede Merkmalsausprägung, die in einer Stichprobe am häufigsten vorkommt, heißt ein Modus der Stichprobe. Damit ist ein Modus genau ein Gipfel der entsprechenden Häufigkeitsverteilung.

Als Notationen für den Modus finden sich meist D oder {\displaystyle {\overline {x}}_{M}}.

Beispiele

Nominalskala

Gegeben sei die Stichprobe

{\displaystyle ({\text{Zebra}},{\text{Elefant}},{\text{Giraffe}},{\text{Zebra}},{\text{Giraffe}},{\text{Antilope}})}

Es treten die Merkmalsausprägungen {\displaystyle {\text{Zebra}},{\text{Elefant}},{\text{Giraffe}}} und {\displaystyle {\text{Antilope}}} auf. Dabei tritt {\displaystyle {\text{Antilope}}} einmal auf, ebenso wie {\displaystyle {\text{Elefant}}}. Sowohl {\displaystyle {\text{Zebra}}} als auch {\displaystyle {\text{Giraffe}}} treten zweimal auf. Des Weiteren gibt es kein Merkmal, das dreimal oder öfter auftritt. Also ergeben sich als Modi

{\displaystyle D_{1}={\text{Zebra}}}

und

{\displaystyle D_{2}={\text{Giraffe}}}

Ordinalskala

Bei einer Klassenarbeit wurden die Noten

{\displaystyle ({\text{befriedigend}},\;{\text{sehr gut}},\;{\text{befriedigend}},\;{\text{gut}},\;{\text{gut}},\;{\text{ausreichend}},\;{\text{mangelhaft}},\;{\text{ungenuegend}},\;{\text{gut}})}

vergeben. Die Noten {\displaystyle {\text{sehr gut}},\;{\text{ausreichend}},\;{\text{mangelhaft}}} und {\displaystyle {\text{ungenuegend}}} wurden jeweils einmal vergeben, die Note {\displaystyle {\text{befriedigend}}} zweimal und die Note {\displaystyle {\text{gut}}} dreimal. Keine weitere Note wurde viermal vergeben, also ist der Modus

{\displaystyle D={\text{gut}}}.

Kardinalskala

Betrachtet man die Stichprobe

{\displaystyle (1,1,1,2,10,11,12,67,72)}

So kommen alle Werte bis auf die  1 jeweils nur einmal vor, die  1 jedoch dreimal. Also ist der Modus

{\displaystyle D=1}

Eigenschaften und Vergleich

Der Modus ist immer definiert, allerdings auch im Allgemeinen nicht eindeutig. Beides zeigt das Beispiel unter Nominalskala: Keines der gängigen Lagemaße ist in solch einem Allgemeinen Rahmen anwendbar, jedoch treten bei dieser Stichprobe zwei Modi auf. Der Extremfall tritt ein, wenn alle Merkmalsausprägungen in der Stichprobe voneinander verschieden sind. Dann tritt jede nur einmal auf und damit ist jede auch ein Modus.

Bei Stichproben mit Ordnungsstruktur lässt sich zusätzlich zum Modus noch der Median definieren. Die beiden müssen nicht übereinstimmen, so wäre im Beispiel unter Ordinalskala der Median

{\displaystyle M={\text{befriedigend}}},

wohingegen der Modus als

{\displaystyle D={\text{gut}}}

bestimmt wurde. Bei vorliegen einer Kardinalskala kann zusätzlich noch das arithmetische Mittel bestimmt werden. Modus, Median und arithmetisches Mittel können jedoch weit auseinanderliegen. So ist der Modus im Beispiel unter Kardinalskala als

{\displaystyle D=1}

bestimmt worden. Für den Median ergibt sich

{\displaystyle m=10}

und für das arithmetische Mittel

{\displaystyle {\overline {x}}=19{,}67}.

Aufbauende Begriffe

Häufigkeitsverteilungen mit zwei oder mehr Modi werden als Multimodale Verteilungen bezeichnet. Dabei werden Verteilungen mit zwei Modi als bimodal bezeichnet. Verteilungen mit lediglich einem Modus werden unimodal genannt.

Charakterisierung der Neigung

In Beobachtungsreihen mit ordinal- und metrisch skalierten Merkmalen kann der Modalwert als Dichtemittel bezeichnet werden. Im Vergleich mit Median und arithmetischem Mittel kann der Modus die Neigung der Verteilung – ähnlich der statistischen Schiefe – charakterisieren. Die Modus-Schiefe nach Karl Pearson ist zum Beispiel definiert als

 \frac{\text{Arithmetisches Mittel} - \text{Modus}}{\text{Standardabweichung}}.

Folgende Faustregel setzt Modus, Median und arithmetisches Mittel in Beziehung:

Trenner
Basierend auf einem Artikel in: Extern Wikipedia.de
Seitenende
Seite zurück
©  biancahoegel.de
Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 25.03. 2020