VVB Vereinigung Volkseigener Betriebe
Vereinigungen Volkseigener Betriebe (VVB) waren vom Produktionsstandort losgelöste Führungs- und Verwaltungseinheiten einzelner Industriezweige.
Als Vorstufe der Kombinate richtete die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) 1948 die ersten VVB ein. Führungskräfte der
Volkseigenen Betriebe (VEB) wurden hier branchenweise vernetzt, um Wirtschaftszweige effektiver organisieren und steuern zu können.
Sie unterstanden den jeweiligen Industrieministerien, ab 1961 dem neu gegründeten Volkswirtschaftsrat (VWR) und ab 1965 erneut den Industrieministerien.
Ab den Fünfzigerjahren existierten Kombinate und VVB parallel. Die Vereinigungen Volkseigener Betriebe wurden jedoch im Zuge der
Umstrukturierung der Wirtschaft Ende der Siebzigerjahre allesamt in Kombinate umgewandelt. Diese waren meist in wesentlich größeren
Einheiten organisiert und wurden nach dem Prinzip der Einzelleitung durch einen Generaldirektor geführt. Kombinate unterstanden in der Regel
dem jeweiligen Fachminister, welcher gegenüber den Generaldirektoren allein weisungsberechtigt war. Mit der Eingliederung der Führungs- und
Verwaltungsaufgaben in den jeweiligen Stammbetrieb sollten Bürokratie- und Kommunikationsprobleme rationalisiert und gelöst werden.
Erstmals wurden sie mit dem Gründungsbeschluss Nr. 76 der SMAD als Teil der Staatswirtschaft eingeführt. Unter den Strukturen der Deutschen Wirtschafts Kommission wurden anfangs rund 1.800 VEB gegründet und in 75 VVBs zusammengeschlossen.
Nach mehreren Umstrukturierungen der ökonomischen Leitungsebenen wurden 1958 die Hauptverwaltungen erneut als eigenständige VVB-Strukturen ausgegliedert. Gerade in den Reformjahren des Neuen Ökonomischen Systems der 1960er Jahre erfuhren die VVB zeitweise eine Stärkung ihrer Kompetenzen. Ab Beginn der 1970er Jahre, traten zunehmend neue Kombinatsstrukturen an ihre Stelle.
VVB Flugzeugbau
Betriebe
- VEB Flugzeugwerke Dresden (Werk 803)
- Apperatebau Lommatzsch
- VEB Flugzeugwerft Schkeuditz (Werk 805)
- VEB Industriewerke Karl-Marx-Stadt
- Hersteller der Triebwerke 14-Zylinder-Doppelstern-KM ASch-82T für die Il-14
- Reifenwerke Fürstenwalde
- FES Forschungs- und Entwicklungsstelle für Segelflugzeuge
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 22.05. 2018