Seit alter Zeit werden die "sieben Wunder" von Jena gerühmt. Doch es sind keine weithin geachteten Bau- oder Kunstwerke, wie sie mit den Sieben Weltwundern der Antike uns gegenübertreten.
Es sind vielmehr Merk- und Denkwürdigkeiten eines verschlafenen Universitäts- und Ackerbauernstädtchens.

Im Jahre 1685 entstand die bis heute populär gebliebene Fassung des lateinisch sprachigen Merkverses. Sie geht wahrscheinlich auf eine ältere Fassung von Studenten des 16. Jahrhunderts aufgestellte Fassung zurück.

Die sieben Wunder Jenas

ara

Als eines der sieben Wunder Jenas bezeichnet man die Altarunterführung der Stadtkirche. Es handelt sich um eine etwa 3 Meter breites und 3,5 Meter hohes offenes Gewölbe, daß mit einem kunstvollen Schlußstein versehen ist. Dem ehemaligen, dahintergelegenen Zisterzienser-Nonnenklosters war nur auf diesem Wege eine Zufahrt zu ihren Gebäuden möglich.

caput

Ein Hinweis auf den Kopf der volkstümlichen Schnapphans-Figur an der Rathausuhr. Die astronomische Kunstuhr stammt aus dem 15. Jh. Bei jedem vollen Stundenschlag versucht der Schnapphans, die ihm vom rechtsstehenden Pilger entgegengehaltene goldene Kugel zu schnappen. Das Original des "Hans von Jene" befindet sich im Stadtmuseum.
Da Luther in seinen Schriften mehrmals einen "Hans von Jene" erwähnt, wird ein lebendes Vorbild für die Holzplastik vermutet.

draco

Um 1600 entstand draco, der Drache, ein bizarres Wesen mit 7 verschiedenen Köpfen, vier Beinen, zwei Armen und vier Schwänzen. Der Grund für diese Schöpfung ist unbekannt. Man vermutet einen Studentenulk, vieleicht nach dem Motto: "Wenn Sie sich Ihre Prüfungskommission so vorstellen, werden Sie angenehm überrascht sein...

mons

Mons der Berg, dabei handelt es sich offensichtlich um den Jenzig, der von den Kalkbergen Jenas die eindrucksvollste Form besitzt. Sie läßt ihn weitaus höher erscheinen als er ist. Besonders auffallend ist bei dem 200 Meter über dem Saalespiegel liegenden Massiv die steil aufsteigende spitze "Nase" aus hellem Muschelkalk.

pons

Pons ist die alte Camsdorfer Steinbogenbrücke, die inzwischen mehrmals zerstört und durch Neubauten ersetzt wurde. weiterlesen
Die 1945 zerstörte Brücke

vulpecula turris

Der Fuchsturm, Bergfried der ehemaligen Burg Kirchberg ist ein besonderes Wahrzeichen der Stadt.
Der 22 Meter hohe Turm stand früher einsam auf dem langen, zerklüfteten und damals wenig bewachsenem Bergrücken.
Heute mit einer Ausflugsgaststätte und einem sehenswerten Rittersaal ergänzt, bildet er einen der herrlichsten Aussichtspunkte auf die Stadt

domus


Das Weigelsche Haus, das seit 1898 nicht mehr steht (es wurde zur Verbreiterung einer Straße [heute Weigelstr.] abgerissen.), verdankt seinen Ruhm dem Basteltrieb des Mathematikprofessors im 18. Jahrhundert, der allerlei neumodischen Schnickschnack in sein Haus einbaute.Er ließ viele technische Finessen einbauen, unter anderem eine Weinleitung aus dem Keller, einen Aufzug mit Flaschenzugprinzip. Der Aufzugschacht konnte mit schwarzen Tüchern verhängt werden zur Sternbeobachtung auch am Tage. In unseren Breiten können jedoch Sterne höchstens in der Dämmerung gesehen werden. Durch den senkrechten Schacht sind nur Sterne im zu beobachten Ausschnitt zu sehen. In Jena passieren keine ausreichend leuchtstarke Sterne den Zenit, für eine Beobachtung zur Mittagszeit.

 

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Bilder: Stadtmuseum Jena

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Datum der letzten Änderung : Jena, den: 15.08. 2017