Vorgeschichte

Die Frage: Wer, Wann, Wo als erster den Gedanken an den Flug eines Menschen dachte ist in dieser Form sicher nicht zu beantworten. Sicher mag schon dem Menschen in der Steinzeit der Wunsch entstanden sein es den Vögeln gleich zu tun, und sich schwerelos und ohne Mühe in die Luft zu erheben. Sei es zur Erleichterung der Jagd oder zum Schutz des eigenen Leben vor wilden Tieren oder Katastrophen.

Schon in frühesten Zeiten rief der Vogelflug im Menschen den Wunsch hervor, es den Vögeln gleich zu machen und sich in die Lüfte zu erheben. Die Liste der Sagen und Märchen zu diesem Thema füllt ganze Bibliotheken. Hier ist allerdings auch der erste Flugunfall ( wegen Nichtbeachtung der Flugvorschrift stützte Ikarus ab) verzeichnet.
Drei Arten der Fliegens konnte der Mensch vom Vogel lernen:

Der Ruderflug erschien dabei als der Flug im eigentlichen Sinne. Richtung, Höhe und Entfernung schienen keine Rolle zu spielen und konnten beliebig variiert werde. Diese Art der Fortbewegung ist aber auch die schwierigste und komplizierteste. Flugbild des Weißstorches. Die technisch-technologische Basis sorgte dafür das es beim Wunschdenken blieb.


 
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Mit zunehmender Verändrung der sozial-ökonomischen Basis des menschlichen Lebens erlangen neue Gedanken Einfluß auf den Wunsch nach dem Flug des Menschen. In erster Linie sind es Götter denen die Eigenschaft des Fliegenkönnens zugesprochen wird. Als zweites werden Tiere zu Helfern der Götter und des Menschen um den Fluggedanken zu realisieren. Nun ist es nicht weit bis zu Versuchen der Nachahmung des Vogelfluges.

Die ältesten erhaltengebliebenen Dokumente werden auf das Jahr 2300 v.u.Z. datiert und berichten über die Luftfahrt des sagenumwobenen Königs Etana in Mesepotamien. Keilschrift-Tontafeln aus Ninive geben eine anschauliche Darstellung des legendären Fluges.
Die ältesten Berichte über die Nachahung des Vogelfluges durch den Menschen stammen aus dem 3. Jahrtausend v.u.Z. des alten Chinas. Der Kaiser Shun (2248 - 2208) soll in seiner Jugend aus Gefangenschaft geflohen sein, indem er sich das Arbeitskleid der Vogels anlegte.
In Europa wird dieses Motiv am bekanntesten durch die griechische Sage von Dädalus und Ikarus.


 
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Die ersten schriftlichen Überlieferungen von Flugversuchen lassen sich etwa in das Jahr 65 u.Z. datieren. In den Lebensbeschreibungen des Kaiser Nero wird über einen Flugversuch berichtet. Die Quellenlage läßt den Schluß zu, daß es im alten Rom mehrere Flugversuche gegeben hat.

Erste Ansätze einer wissenschaftlichen Betrachtung des Fliegens finden sich bereits in den Schriften Roger Bacons (um 1250). Besonders. intensiv beschäftigte sich um 1500 Leonardo da Vinci Vogelschwinge Drstellung Leonardos mit dem Flugproblem, wobei er seiner Zeit weit vorauseilte und Flugapparate entwarf, die auf wissenschaftlichen Versuchen beruhten. Seine Arbeiten brachten jedoch keinen realen Fortschritt im Flugwesen, da er alle Erkenntnisse aus Furcht vor der kirchlichen Inquisition geheimhielt. Seine Arbeiten über den Vogelflug wurden erstmals 1893 veröffentlicht.

1680 stellte der italienische Physiker Alphonso Borelli in vergleichenden Versuchen fest, daß der Mensch die zum Fliegen erforderlich Kräfte nicht mit seiner Muskelkraft alleine aufbringen kann. Damit schien die Idee des Fliegens nach dem Prinzip "schwerer als Luft" der Erfolg versagt.

Auf der Grundlage des allgemeinen wissenschaftlichen und technischen Fortschritts im 15 - 18. Jahrhundert nahm das Flugzeug. immer konkretere Gestalt an. wobei Versuche mit flugfähigen Modellen eine große Rolle spielten. 1842 meldete der Engländer W. W. Henson ein Motorflugprojekt zum Patent an. An ihm waren bereits alle Hauptbaugruppen der später erfolgreichen Starrflügelflugzeuge vorhanden: Tragwerk, Leitwerk. Rumpf, Fahrwerk und Steuerwerk. Der Antrieb des Flugzeuges sollte durch Hochdruckdampfmaschinen über 2 - 6 blättrige Druckschrauben erfolgen. Das Projekt scheiterte aus technischen und finanziellen Gründen. Weitere Versuche, den Flug mit Motorflugzeugen unmittelbar zu verwirklichen, scheiterten ebenso wie z. B. die Versuche des russischen Marineoffiziers A F. Moshaiski (1881) oder des amerikanischen Industriellen H.Maxim (1894) an der ungenügenden wissenschaftlichen Erforschung des Flugproblems und der noch unzureichenden Leistung der verwendeten Antriebe. Wichtige Fortschritte wurden dagegen mit den motorlosen Gleitflugzeugen der Brüder Lilienthal 1891-1896 gemacht.

Nach deren Erfahrungen und der Erfindung brauchbarer Verbrennungsmotoren konnten die Brüder Wright am 17.Dez.1903 mit einem selbstgebauten Doppeldecker, der durch einen 4-Zylinder-4-Takt-Motor mit 8,8kW angetrieben wurde, den ersten Motorflug von 11 s Dauer durchführen. Wright-1 Eindecker von Whitehead Am 14.August 1901 flog Whitehead in einem selbstgebauten Eindecker mit selbstkonstruietren Azetylenmotor in Bridgeport(Conn.USA) unter Zeugen 2 Flüge von etwa 800 m Weite. Hier zeigt sich deutlich: eine die Menschheit bewegende Frage und deren Lösung hat nicht nur einen Vater.
In vielen Ländern wurde das Problem des Motorfluges nach dem Prinzip "schwerer als Luft" fast zeitgleich gelöst. Wobei aber der kommerzielle Gadanke viele Ideen durch patentrechtliche Probleme im Keime erstickte.




 
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 26.07. 2015