Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland – GSSD / GSTD / WGT | |
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Fahrzeugmarkierung der GSSD. CA – Советская Армия (Sowjetarmee) | |
Aktiv | 26. März 1954 bis |
Land | Sowjetunion |
Streitkräfte | Sowjetarmee Russische Streitkräfte |
Teilstreitkraft | Landstreitkräfte Luftstreitkräfte |
Grobgliederung | Siehe Gliederung |
Hauptquartier | Wünsdorf |
Einsätze | 17. Juni 1953 Prager Frühling |
Kommandeur | |
Wichtige Kommandeure |
Georgi
Schukow Iwan Konew Iwan Jakubowski Andrei Gretschko Matwei Sacharow Wiktor Kulikow |
Die Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (kurz GSSD, russisch: Группа советских войск в Германии) waren Gliederungen der Land- und Luftstreitkräfte der sowjetischen Armee, die von 1954 bis 1994 in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und in der Bundesrepublik Deutschland stationiert waren. Von 1988 bis 1994 lautete die Bezeichnung Westgruppe der Truppen (kurz WGT, russisch: Западная группа войск) für die sowjetischen Truppenteile, die in der DDR und im wiedervereinigten Deutschland verblieben.
Die in der DDR stationierte Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD) war die Friedensstruktur der 1. Westfront.
Der Oberkommandierende der GSSD/WGT in Wünsdorf war der Oberkommandierende der Truppen der 1. Westfront.
In dieser Struktur der GSSD/WGT waren im Frieden auch Truppen enthalten, die im Kriegsfall dem Oberbefehlshaber der Truppen in Westrichtung direkt unterstanden hätten.
Die in der DDR stationierte 16. Luftarmee der sowjetischen Streitkräfte stellte die Luftstreitkräfte der 1. Front dar. Viele Jahre war daher die offizielle
Bezeichnung auch "LSK der GSSD" statt 16. Luftarmee.
Die Jagdbomberdivisionen der 16. Luftarmee stellten die Frontfliegerkräfte (Jagdbomber) der 1. Front und Führung des Chef Frontfliegerkräfte bzw.
Kommandeur des Frontfliegerkorps.
Jagdfliegerdivisionen der 24. Luftarmee zählten nicht zu den Kräften der 1. Front sondern zur Luftverteidigung des Landes.
Die GSSD ging am 26. März 1954 aus der Gruppe der Sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland (GSBT bzw. GSBTD)
russisch: Группа советских оккупационных войск в Германии hervor, die seit 29. Mai 1945 bestand. Die GSBT bestand nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges aus
Truppenteilen der
Die Truppen hatten die Aufgabe, für die Einhaltung der Bestimmungen des Potsdamer Abkommens zu sorgen. Sie sicherten dabei neben der Westgrenze auch die Demontage
von Industrieanlagen und nahmen auch Polizeiaufgaben während der Berlin-Krise 1948/49 wahr. Ferner vertraten sie die militärpolitischen Interessen der Sowjetunion.
Die sowjetischen Truppen belegten auf dem Territorium der DDR 777 Kasernenanlagen an 276 Orten. Dies schloss 47 Flugplätze und 116 Übungsplätze mit ein.
Die WGT zählte
im Januar 1991 nach eigenen Angaben 337.800 Soldaten in 24 Divisionen, verteilt auf fünf Landarmeen und eine Luftarmee. Dazu kamen noch 208.400 Familienangehörige
von Offizieren sowie Zivilangestellte, darunter befanden sich etwa 90.000 Kinder.
Die meisten Standorte befanden sich im Gebiet des heutigen Bundeslandes Brandenburg. Das Oberkommando der GSSD/WGT befand sich in Wünsdorf.
Im Juli/August 1949 richteten die sowjetischen Besatzungstruppen ( GSBT) in Potsdam- im Objekt Wildpark - ihren Stab und im dortigen Bunker "Großer Kurfürst"
ihren Gefechtsstand ein.
Mit Aufstellung und Bildung der Nationalen Volksarmee war von der sowjetischen Führung die Abgabe des Objektes Wildpark an die DDR vorgesehen.
Als neue Liegenschaft für die Belange der sowjetischen Truppenführung wurde Wünsdorf vorgesehen und hergerichtet. Damit konnten die sowjet. Truppen dann Wildpark
räumen und 1956 der DDR übergeben.
Ab 1956 nannte die NVA dieses Objekt offiziel " Geltow" und stationierte dort Truppen der Landstreitkräfte.
Der Bunker "Großer Kurfürst" wurde die erste Hauptführungsstelle der NVA.
Bis zum 11./12.10. 1953 war der Gefechtsstand der 24. Luftarmee in Werder "vorgesetzte" Dienststelle der Luftstreitkräfte der DDR.
Jeder Flug musste dorthin gemeldet und von dort bestätigt werden.
1968 erfolgte dann eine Rückbenennung auf die traditionsreiche 16. Luftarmee.
Nach dem 03.10.1990 begann der Abzug auch der 16. Luftarmee aus Ostdeutschland.
Die 24. Luftarmee der GSSD/WGT bildete die Friedensstruktur der fliegenden Verbände der 1. Westfront sowie des Oberkommandos der Truppen in Westrichtung. Daher wurde die 24. Luftarmee auch als Luftstreitkräfte GSSD/Front bezeichnet. Der Befehlshaber 24. Luftarmee war faktisch der Befehlshaber der Luftstreitkräfte der 1. Front im Krieg/Verteidigungszustand.