Computer ZRA1
(ZRA = Zeiss Rechenautomat)
Der ZRA
war der Nachfolger des OPREMA
und wurde ebenfalls von Carl
Zeiss gebaut.
Von 1956 bis 1963 wurden von diesem Rechner 33 Exemplare
produziert.
Gegenüber seinem Vorgänger war der ZRA1 bereits mit Elektronenröhren
und Ferritkernspeicher
ausgerüstet.
Die Speichergröße betrug 24 KByte, für die damalige Zeit eine
große Menge. Die maximale Speichergröße lag bei 28 KByte.
Die
Rechengeschwindigkeit betrug 150-180 Operationen / Sekunde, also das 1,5-fache
des OPREMA.
Die Speicherung der Daten erfolgte auf einen Trommelspeicher. (4000 Worte zu 48 Bit,
also 24 KByte. Drehzahl 12000 U/min). Dazu wurde die in
Dresden entwickelte Magnettrommel des Rechners
D2 benutzt.
Für die 8 Schnellspeicher (heute würden wir "Register" sagen)
sowie für die Logikelemente wurden Ferritkerne verwendet. Als externe
Datenspeicher wurden Lochbandgeräte
benutzt sowie ein spezieller Lochkartenleser, bei dem die Lochungen zeilenweise
statt spaltenweise gemacht wurden. Weiterhin gab es zur Datenausgabe einen
Drucker, der eine Art Kassenzettel bedruckte.
Software
Der Programmiercode war äußerst kompliziert, zum Schluss gab es
aber sogar einen ALGOL-Compiler.
Der ALGOL-Compiler des ZRA1 war ein fast
vollständiges ALGOL 60, lediglich die im Standard stiefmütterlich behandelte I/O
war durch eine der spartanischen Hardware angepasste Lösung ersetzt. Natürlich
war die Bedienung durch die 2 Lochkartenstapel mit den beiden Compilerphasen
etwas aufwendig und der kleine Speicher reichte nur für wenige Dutzend
Anweisungen.
Verbreitung
Die ZRA wurden in der Industrie (7 Geräte), an
Forschungsinstituten (15 Geräte) und an Hochschulen (10 Geräte) eingesetzt.
Der Einsatz der Rechner lag vorwiegend im Bereich der Wissenschaft, ökonomische
Aufgaben mit sehr vielen Daten waren damit kaum zu machen.
Vom ZRA
existiert heute noch noch 1 Exemplar in Fragmenten, leider nicht mehr in
funktionsfähigem Zustand. (Technische Sammlung Dresden)
Die Arbeiten am Nachfolgemodell ZRA2 wurden Ende 1961
zugunsten des Rechners R100 eingestellt.
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Datum der letzten Änderung : Jena, den: 25.03. 2020